Stacks Image 466

Häufig gestellte Fragen ...



... und häufig gegebene Antworten. Bitte auf die jeweilige Frage klicken, um die Antwort anzuzeigen. Diese Seite wird nach und nach ergänzt, um weitere Fragen abzudecken.
›Das‹ Elbische gibt es nicht. Es gibt verschiedene Elbensprachen: Quenya, Sindarin und noch andere Dialekte, die im Rahmen von Tolkiens literarischem Werk von unterschiedlichen Völkern in verschiedenen Epochen gesprochen wurden. Um einen Namen sinngemäß zu übersetzen, müsste man zunächst wissen, was er bedeutet, und ihn zum anderen örtlich und zeitlich in Mittelerde ansiedeln. Außerdem ist das Vokabular zwar umfangreich, aber begrenzt. Für vieles gibt es in den Elbensprachen kein entsprechendes Wort, und selbst Ableitungen aus bekannten Wörtern sind zweifelhaft und immer etwas künstlich.

Darüber hinaus gibt es Namen, die sich einfach nicht übersetzen lassen. Um dies an einem Beispiel zu verdeutlichen: Ein Name wie »Christian« kommt vom lateinischen »Christianus« und bedeutet ›der Christliche‹ oder ›der Anhänger Christi‹. Jesus Christus aber gibt es in Tolkiens Werk, das in einer imaginären fernen Vergangenheit unserer Welt spielt, noch nicht und somit auch keine christliche Religion. Würde man versuchen, den Namen »Christus« sinngemäß zu übersetzen, so handelt es sich um ein Lehnwort aus dem Griechischen, von Χριστός (Christós), welches wiederum eine Übersetzung des Hebräischen ist, von מָשִׁיחַ (Maschiach; die Grundlage des Lehnworts »Messias«). Übersetzt bedeutet es ›der Gesalbte‹. Gesalbt wurden im alten Israel Könige und Priester. Dieser Brauch ist aber in Tolkiens Mittelerde unbekannt. Zwar gibt es im Quenya ein Wort laive ›Salbe, Balsam‹, aus dem sich eine entsprechende Form ableiten ließe, doch es würde es nicht dieselbe Bedeutung tragen.
Dies ist so ziemlich die häufigste Bitte, die an mich gestellt wird. Bevor man sich etwas auf Dauer in die Haut ritzen lässt, fragt man doch lieber den Experten ... :-)

Wenn es darum geht, ein deutsches Wort oder einen deutschen Spruch in Elbenschrift (Tengwar) umzusetzen, so gibt es dafür keine offizielle und damit ›richtige‹ Schreibung. Die Tengwar-Schrift ist eine Lautschrift. Die Laute jeder Sprache sind zum Teil unterschiedlich, und das hat auch Einfluss auf die Zuordnung von Zeichen und Lauten. In unserer lateinischen Schrift kann derselbe Buchstabe in verschiedenen Sprachen für unterschiedliche Laute stehen. So steht zum Beispiel das r vor einem Vokal im Deutschen, wie in »Rose«, für einen Rachenlaut, im Englischen (rose) oder Italienischen (rosa) ist es ein mit der Zungenspitze angeschlagener oder getrillerter Laut. In der Tengwar-Schrift könnte man dafür nicht dasselbe Zeichen verwenden, da auch die Form des Zeichens etwas über die Art und Stelle der Lautbildung verrät.

Es gibt von Tolkien Tengwar-Manuskripte in verschiedenen erfundenen oder realen Sprachen. So zum Beispiel für Quenya und Sindarin oder für Englisch und Latein – wobei die Verwendung der Zeichen von einem Text zum anderen keineswegs einheitlich ist. Für Deutsch gibt es leider kein Beispiel. Ich selber habe in Das Große Elbisch-Buch eine Schreibweise dafür entwickelt, wie Tolkien es gemacht haben könnte, aber das hat er nicht, und die meine ist keinesfalls die einzig richtige oder verbindliche. Und ich würde heute schon das eine oder andere vielleicht anders machen ...

Wenn es allerdings darum geht, etwas nicht nur in Elbenschrift zu schreiben, sondern es ins Elbische zu übersetzen, so gilt das, was ich zu den Namen gesagt habe.
So ungern ich einen Mythos zerstöre (zumal einen über mich selbst): Nein, ich spreche nicht fließend Elbisch. Für Konversation sind diese Kunstsprachen auch nicht gedacht, auch wenn es in den Herr-der-Ringe-Filmen mitunter den Anschein hat. Tolkien sagte selbst einmal in einem BBC-Interview: »Teegeplauder auf Elbisch kann ich mir nicht vorstellen. Dazu ist Elbisch auch viel zu schwierig. Ich habe die Arbeit daran nie zu Ende gebracht.«

Es ist für mich eher ein kompliziertes System, das seinen eigenen Reiz hat und das ich gern durchschauen möchte - vergleichbar einem Code, den es zu knacken gilt. Dass dieses System auf der Basis von Gesetzmäßigkeiten konstruiert wurde, die aus der historischen Entwicklung der menschlichen, insbesondere der indoeuropäischen Sprachen abgeleitet wurden, macht es für mich besonders interessant. Ich finde so etwas grundsätzlich von Interesse, weil es etwas über das Verhältnis von Sprache und Denken aussagt. Ich behaupte auch nicht, dass ich mich am besten in diesem System auskenne - da gibt es einige Spezialisten, vor denen ich nur den Hut ziehen kann und deren Kenntnis des Elbischen noch viel tiefer geht als die meine.
Bitte nicht. Zum einen arbeite ich nicht mehr bei Bastei Lübbe, sondern bin nach mehr als dreißig Jahren im Verlagswesen nunmehr im Ruhestand. Was also eine mögliche Veröffentlichung betrifft, so kann ich da nicht weiterhelfen. Und was die inhaltliche und stilistische Beurteilung von Manuskripten oder gar deren Bearbeitung angeht, so habe das viel zu lange und viel zu oft betrieben und möchte mich damit nicht mehr befassen. Es gibt noch so viele Bücher, die ich nicht gelesen habe, und jetzt habe ich endlich Zeit dafür.
Ich helfe grundsätzlich gern mit Tipps und Hinweisen, wenn ich kann, aber ich kann für dich weder die Themensuche noch die Recherche übernehmen. Du solltest also schon eine konkrete Vorstellung von deinem Projekt haben. Und trotz Ruhestands gibt es noch andere Dinge, mit denen ich mich beschäftigte, die auch Zeit in Anspruch nehmen, sodass ich nicht jederzeit und kurzfristig für Auskünfte zur Verfügung stehe. Ich bitte dafür um Verständnis.
Ein Dankeschön. Das ist keinesfalls selbstverständlich. Ich bin keine Behörde, bei der man nur einen Antrag zu stellen braucht und dann ein Recht auf eine Auskunft hat. Es ist mir allzu oft passiert ist, dass ich ich Zeit und Mühe in eine Antwort investiert und dann nie mehr etwas von dem oder der Betreffenden gehört habe. Und das ist leider eher die Regel als die Ausnahme.

Daher ist meine Bereitschaft zu helfen, im Laufe der Zeit etwas zurückgegangen. Aber nett (und gezielt) zu fragen könnte mich vielleicht doch wieder motivieren ...
Ich bitte um Nachsicht, aber das ist mir zu aufwändig. Außerdem stehe ich auf dem Standpunkt: »Die Geschichte zählt, nicht der Erzähler« (Stephen King). Wenn jemand bei einer Veranstaltung mit einem Buch auf mich zukommt, schreibe ich gern eine persönliche Widmung hinein; alles andere wäre unhöflich. Aber ich verschicke keine signierten Bücher, auch nicht gegen Rechnung.