Landkarten für literarische Welten zu gestalten – ob Fantasy oder historische Romane – fasziniert mich seit den 70er-Jahren. Wenn Literatur etwas mit einem Spiel gemein hat, dann ist die Karte das Spielfeld. Auf ihr kann man in seiner eigenen Fantasie auf Reisen gehen. Ob es sich dabei wirklich um Kunst oder eher um Kunstgewerbe handelt, wollen wir einmal dahingestellt lassen. Anfangs wurden die Karten mit der Hand gezeichnet, mittlerweile bietet der Computer die besseren Möglichkeiten. Damit kann man zum Beispiel Elemente verlustfrei neu positionieren, um eine möglichst große Übersichtlichkeit zu schaffen. Auf dieser Seite und den entsprechenden Unterseiten möchte ich einige der Projekte vorstellen, mit denen ich mich in den letzten Jahrzehnten befasst habe.
MYTHOR
MYTHOR (1980–1985) war nicht die erste deutsche Fantasy-Romanheft-Serie, aber mit insgesamt 192 Ausgaben die langlebigste. Neben Illustrationen gehörten zu den Roman auch Karten, die nach dem Konzept der Exposé-Autoren William Voltz und Ernst Vlcek entstanden. Da ich schon für DRAGON, die Vorgänger-Serie, Karten gezeichnet hatte, fiel mir diese Aufgabe zu. Alle Karten sind von Hand gezeichnet, mit allen Tricks wie Fotokopien und Letraset-Rasterfolien, die damals zur Verfügung standen, aber letztlich Handarbeit.